BERLIN
DIE UNBEKANNTE MODERNE
BERLIN
Ullsteinhaus erbaut 1925-26 am Mariendorfer Damm in Berlin vom Architekten Eugen Schmohl 77m hoch Das Ullsteinhaus im. Süden Berlins im Ortsteil Tempelhof des Bezirks Tempelhof-Schöneberg ist ein Baudenkmal des Backsteinexpressionismus und wurde Mitte der 1920er Jahre nach Plänen von Eugen Schmohl errichtet. Es ist mit einer Höhe von 77 Metern eine weithin sichtbare Landmarke und ein architektonisches Wahrzeichen dieses Ortsteils. Bis zur Fertigstellung des Friedrich-Engelhorn-Hochhauses (Abriss: 2014) im Jahr 1957 war es 30 Jahre lang das höchste Hochhaus Deutschlands. Das Gebäudeensemble steht am Mariendorfer Damm 1–3 Ecke Ullsteinstraße 114–142, direkt am Teltowkanal an der Stubenrauchbrücke gegenüber dem Hafen Tempelhof. Unmittelbar davor befindet sich der U-Bahnhof Ullsteinstraße, an dem die Züge der Linie U6 halten.
Siemensturm erbaut 1916-18 am Wernerwerkedamm 5 in Berlin vom Architekten Hans Hertlein 70,8m hoch.1916–1918 von Hans Hertlein. Der Turm des ehemaligen Wernerwerks II (Messgerätewerk) auch Siemensturm genannt ist ein 70,8 Meter hoher Uhrenturm mit je einer Uhr an allen vier Seiten mit einem Durchmesser von 7 Metern. Neben seiner dekorativen Qualität als Vertikalakzent besaß er aber auch hauptsächlich verschiedene funktionale Eigenschaften. In seinem Inneren befindet sich ein Schornstein für das zentrale Kesselhaus des Messgerätewerkes sowie ein hochgelegener Wasserbehälter zur Prüfung von Flüssigkeitsmessern.
Ortskrankenkasse erbaut 1931-32 an der Rungestraßee 3 in Berlin vom Architekten Albert Gottheiner. Das Haus am Köllnischen Park, Bestandteil des zukünftigen Metropol Parks, ist ein denkmalgeschütztes Gebäude im Berliner Bezirk Mitte, Ortsteil Mitte. Das sechsgeschossige Bauwerk am Südrand des Köllnischen Parks trägt die Adresse Rungestraße 3–6, 7. Ursprünglich Verwaltungsgebäude der AOK Berlin diente das Gebäude später als Sitz der Parteihochschule der SED und ging nach der politischen Wende durch verschiedene Hände. Derzeit wird das Gebäude saniert, bis 2018 sollen dort 205 hochpreisige Eigentumswohnungen entstehen.
Kirche am Hohenzollerndamm erbaut 1931-32 am Hohenzollernplatz in Berlin vom Architekten Fritz Höger. Der mächtige Bau ist eine der eindrucksvollsten Kirchen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg in Berlin. Der hoch aufstrebende, kubische Baukörper mit dem schlanken, hohen Turm ist in Stahlskelettbauweise ausgeführt; charakteristisch ist die Verkleidung der Wandflächen mit einer z.T. ornamentierten Klinkerhaut, ein für Höger typisches Baumaterial. Trotz der kubischen, kompakter Form verzichtete Höger, der Hauptvertreter des norddeutschen Backsteinexpressionismus, auch bei diesem Bauwerk nicht auf Stilmittel des Expressionismus; ein Beispiel ist der überhöhte, spitzgieblige Eingang über der monumentalen Freitreppe. In starkem Gegensatz zu der stereometrisch gegliederten Fassade steht die Gestaltung des Kirchenraums; 13 steile, gotisierende Spitzbogen aus Stahlbeton - die Höger konstruktiv begründete - sorgen für einen himmelwärts gewandten, geradezu mystischen Baueindruck.
Gustav-Adolf-Kirche erbaut 1932-34 in der Herschelstraße 14-15 in Berlin vom Architekten Oüo Baflning..Die Kirche aus Stahlbetonrahmen und Klinkermauerwerk erhebt sich über einem fächerförmigen Grundriss. Ein schlanker, rechteckiger Glockenturm wächst aus der Spitze des gestaffelten Baukörpers empor. Der Eingang zum Kirchenraum befindet sich an einer niedrigen Halle an dem Turm gegenüberliegenden Breitseite. Zwei Kapellen flankieren diese Vorhalle. Ein Gemeinde und ein Schwesterhaus, die einander gegenüber an den Ecken des Grundstücks liegen, werden durch Pergolen mit der Kirche verbunden.
Dienstgebäude des Reichspostzentralamts erbaut 1928 in der Ringbahnstraße 130 in Berlin vom Architekten Edmund Beisel und K. Pfuhl. Das 1928 vollendete Bauwerk ist ein fünfgeschossiger, mit blauroten Klinkern verkleideter Stahlskelettbau. Die Baukosten betrugen 4,85 Millionen Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 17,58 Millionen Euro). Das mit Ziegelmustern reich ornamierte Obergeschoss ist zurückgesetzt. Die 172 Meter lange Südfassade an der Ringbahnstraße weist eine strenge vertikale Gliederung auf. Die ausgeprägte Gliederung erfolgt durch zwei vorgeschobene Eckflügel und zwei den Mittelflügel unterbrechende siebengeschossige Turmbauten mit kristallinem Spitzbogenabschluss, die auf den Haupteingang verweisen. Die schlanken, schornsteinartigen Turmaufsätze mit den Antennen existieren nicht mehr.
St. Adelbert-Kirche erbaut 1933 in der Linienstraße 101 in Berlin vom Architekten Clemens Hofmeister. Zwischen Wohnhäusern erhebt sich die eindrucksvolle Chorpartie der katholischen St. Adebert- Kirche. Sie war auf beengtem Baugrund zwischen einem alten Fabrikgebäude und Mietshäusern eingefügt worden. Der zweitürige Haupteingang ist schlicht. Seitlich des Windfangs liegt die Taufkapelle. Auf der Rückseite ist eine fünfachsige Empore an durchlaufende Stützen angehängt. Das Innere der Kirche besteht aus einem rechteckigen Saal mit Flachdecke, der nur durch drei breite gedrungene Fenster vom Hof durch hohe Schlitzfenster beiderseits des Hauptaltars über die Seitenaltäre hinweg belichtet wird. Sein Licht erhält er aus den Bogenfenstern des Chorturms. Die Glocken befinden sich in dem erhöhten seitlichen Aufsatz. Holzmeister, ein Wiener Architekt, verlieh durch klare sachliche Gestaltung und durch die Klinkerverkleidung dem kleinen Bau Monumentalität.
Kreutzkirche erbaut 1927-29 am Hohenzollerndamm 130 in Berlin vom Architekten Ernst und Günther Paulus. Das mächtige, von drei Spitzen bekrönte Turmmassiv steht vorgezogen am verkehrsreichen Hohenzollerndamm und schirmt mit seiner quergestellten, geschlossenen Westwand das Kircheninnere gegenüber dem Verkehrslärm ab. Dieser Kuppe überwölbte Saal besitzt den Grundrisseines gedrückten Achtecks. Mit dem Turm wird er durch einen langen, niedrigen Kreuzgang verbunden. ln ihrer äußeren Erscheinung gilt die Kirche als herausragendes Beispiel expressionistischer Backsteinarchitektur. Gedrehte Klinkersäulen, Klinkermauerwerk mit „schwimmender Fuge“ und spitze und zackige Elemente kennzeichnen die Fassade. Charakteristisch ist das glasierte, pagodenartige Portal. Die Säulenfiguren wurden von Felix Kupsch geschaffen, der übrige bildhauerische Schmuck stammt von Max Esser.
Bekenntniskirche erbaut 1930-31 in der Plesser Str. in Berlin vom Architekten Curd Steinberg. Der gesamte Bau in Klinkermauerwerk mit keramischen Formsteinen wirkt karg und sachlich. Er steht mit breiter Front in der Straßenflucht. Je drei Achsen zu beiden Seiten gehören zu Verwaltungs- und Wohnbauten. Sie sind durch flache, über fünf Geschosse laufende Pfeilervorlagen gegliedert. Die eigentliche Kirchenfassade hebt sich davon ab durch beiderseits breite Rahmenfelder um hohe Treppenhausfenster und durch die engere Stellung der vier mittleren Fensterachsen, vor allem aber durch eine große, ebenfalls breit gerahmte Treppenvorhalle. Der Kirchenteil ist leicht erhöht und mit zwei Türmen bekrönt. Da diese zurückgesetzt sind haben sie keine direkte Verbindung zur Fassade. Doch setzen sie deren Vertikaltendenz fort. Bemerkenswert ist, wie es gelang, die breitflächige, horizontal abschließende Front überzeugend vertikal durchzugliedern. Der Kirchenraum entspricht in der Gestalttendenz der Fassade. Unter der Kirche liegt im EG ein Gemeindesaal.
Volksschule Wittenau erbaut 1931 in der Alt- Wittenberger Str. 8-12 in Berlin vom Architekten Jean Krämer. Der Schulbau liegt auf einem spitzwinkligen, dreieckigen Grundstück, in dem ein halbrund angelegter Schulbau so platziert wurde, daß die Grundstücksspitze als Schulhof dient. Die halbrund ausschwingende Front des dreigeschossigen Backsteinbaus wurde in drei Kompartimente unterteilt, wobei der Mittelteil zurückspringt und über die Seiten-teile hinausragt. Die Fenster sind axial angeordnet und werden durch Klinkerstreifen zusammengefaßt oder zwischen dunklen Brüstungsstreifen eingefaßt. Auf der Hofseite wurden die Fenster dagegen zu Bändern zusammengefaßt, die dem Rund der Eckpavillons folgen. Jean Krämer nahm mit den halbrunden Pavilots und den Fensterbändern zwei beliebte Gestaltungsmittel der Architektur der 20er Jahre auf. Gleichzeitig verband er damit eine monumentale Blockhaftigkeit, die sich insbesondere in den versetzt angeordneten Baukörpern und dem mit Sandsteinpfeilern verse-henen Eingang bemerkbar macht. Die technische Ausstattung der Schule war für die damalige Zeit sehr umfangreich. An Räume für Werk-, Kunst-, und naturwissenschaftlichen Unterricht war ebenso gedacht worden wie an eine Lehr- und Waschküche. Heute beherbergt das Gebäude eine Oberschule und die Stadtbücherei.
St.-Nikolaus-Kirche erbaut 1961 in der Techowpromenade in Berlin vom Architekten Heinz Völker und Rolf Grosse. Die Kirche St. Nikolaus, benannt nach dem heiligen Nikolaus von Tolentino, liegt im Herzen Wittenaus, Spießweg Ecke Techowpromenade, in unmittelbarer Nähe der Dorfaue. Das freistehende Bauwerk mit seinem filigranen Glockenturm (Kampanile, siehe Abbildung) befindet sich im Schnittpunkt dreier Sichtachsen. Es erschließt sich am besten dem, der von der Oranienburger Straße in die sanft gekrümmte Techowpromenade einbiegt. Die Kirche stellt sich aber auch vom anderen Ende dieser Straße aus als städtebauliches Juwel dar. Sie kann außerdem durch die Frommpromenade von der Seite her in voller Schönheit bewundert werden.
Parfümeriefabrik Schwarzkopf erbaut 1928-30 in der Alboinstraße 36-42 in Berlin vom Architekten Carl Mackensen. Das Fabrikgebäude wird durch einen Turmbau wirkungsvoll hervorgehoben. Zwei niedrigere, winkelförmige Verwaltungsflügel sind diesem Bereich vorgelegen, so daß ein großer rechteckiger Hof entstand. Der Fabrikbereich weist im Gegensatz zu den Büroflügeln breitere Abstände der Wandvorlagen und größere Fenster auf. Das Stahlskelett wurde hinter einer expressionistischen Backsteinfassade versteckt. Dabei wurde das Stützenraster durch die spitz vorstoßenden Wandvorlagen nachgezeichnet. Rautenförmige Fenster- ein gängiges Gestaltungsmittel innerhalb expressionistischer Architektur.
Schlüterbrot und Bäernbrot Fabrik erbaut 1927 in der Eresburgstraße in Berlin vom Architekten Bruno Buch. Die markante Fassade aus rotvioletten Ullersdorfer Klinkern wird durch vorspringende vertikale Klinkerbänder akzentuiert. Das Gebiet um die Alboinstraße gehört zu den Industriekomplexen der Gründerzeit und frühen Moderne, die bis heute einige Stadtviertel Berlins prägen.
Malzfabrik Schöneberg erbaut 1926 in der Bessemerstraße 2–14 in Berlin vom Architekten Franz Schlüter. Angelehnt an den Stil von Peter Behrens wirkt der sechsgeschossige in Blockform aufgeführte Darrentrakt mit den vier hohen Dunstschloten aus Beton mit aufgesetzten drehbaren Darrhauben Typ Kulmbach auf dem Walmdach repräsentativ. Die mit roten Klinkern verblendete Fassade wird durch Lisenen, Pilaster, einer gekuppelten Fensteranordnung und einem Zahnschnittgesims über den Fenstern gegliedert. Der an der Nordseite gelegene dreigeschossige Tennentrakt mit flachem Pultdach ist hingegen nicht so repräsentativ ausgeführt, da er von der Bessemerstraße aus nicht direkt einsehbar ist.
Bahnhof Berlin Gesundbrunnen umbau 1925 in der Bad-/Brunnenstraße. Der Bahnhof Berlin Gesundbrunnen (Nordkreuz) ist ein Fern- und Nahverkehrsbahnhof der Deutschen Bahn an der Berliner Ringbahn. Die Station liegt im Berliner Ortsteil Gesundbrunnen am Übergang von der Bad- in die Brunnenstraße und gehört zu den 21 Bahnhöfen der höchsten Preisklasse 1 von DB Station & Service. Er wird täglich von rund 130.000 Menschen genutzt.
Bärensiedlung erbaut 1929- 1931 in der Oberlandstraße in Berlin vom Architekten Gustav Hochhaus. Errichtet wurde die Wohnanlage Germania- und Oberlandgarten 1929 bis 1931 von Gustav Hochhaus. Ursprünglich war das Gelände für Industrieansiedlungen bestimmt. In den 1920iger Jahren wurde sie dann für Wohnzwecke freigegeben. Über den Tordurchfahrten erblickt man männliche und weibliche Keramikfiguren, welche dunkelblau glasiert sind und symbolisch “Heim und Arbeit” darstellen. Mitten in der Wohnanlage befindet sich der aus Muschelkalk bestehende Bärenbrunnen, der mit einem hübschen Zierplatz umpflanzt ist. Entworfen wurde der Brunnen 1930 vom deutsch- amerikanischen Bildhauer Lipmann- Wulf.
Die Kunstwerke sollen Arbeit und Heim symbolisieren und sind „nach Entwürfen der Bildhauer Hans Lehmann-Borges, Gildenhall, Felix Kupsch und Heinrich Giesecke, Berlin, von dem Keramikwerk Steinzeugfabrik Velten- Vordamm  ausgeführt worden. Die Grünanlagen mit Bäumen, Büschen und Wiesen schuf der Gartenarchitekt und Garteninspektor Richard Thieme, der unter anderem den Volkspark Wilmersdorf entworfen hatte. Die Steingutfabriken Velten- Vordamm waren eine Produktionsstätte für Steingutgeschirr und Fayence sowie andere keramische Produkte bis zur Insolvenz 1931. Die Produktionsstätte Velten wurde zwischen 1913 und 1914 nach Plänen von Karl Walch, Düsseldorf, als Wandplattenfabrik errichtet und wirkte seit Beginn der 1920er Jahre in Verbindung mit den Dornburger keramischen Werkstätten des Bauhauses.
Max Teut Schule erbaut 1927 in der Fischerstraße 36 in Berlin vom Architekten Max Teut. Der Namensgeber unserer Schule, Max Taut, erhielt 1927 den ersten Preis für seinen Wettbewerbsbeitrag zur seinerzeit größten Schulanlage in Deutschland, den „Lichtenberger Schulen“. Der Schulkomplex ist das Hauptwerk der reformpädagogischen Bewegung, mit seinem Entwurf im Stil der neuen Sachlichkeit schuf Max Taut einen Schulkomplex mit modernsten und beispielgebenden Einrichtungen, das architektonische Meisterwerk ist die einzig realisierte Großschule und ein herausragendes Zeugnis des modernen Schulbaus.
Geschossfabrik der Knorr Bremse AG Die 1903-04 in der Neuen Bahnhofstraße 11 für170 Mitarbeiter errichtete Geschossfabrik wurde bis1916 schrittweise auf den Nachbar-grundstücken erweitert, so dass das Unternehmen schließlich in einem riesigen Komplex von160 Metern Länge zwischen der Neuen Bahnhofstraße und den Gleisen der Ringbahn produzierte. Mit den Erweiterungen wurde der Architekt Alfred Grenander beauftragt, der bereits durch Fabriken und Verwaltungsgebäude am Loewe- Standort in Moabit und seine Bauten für die Hochbahngesellschaft gemeinsam mit Peter Behrens und Alfred Messelweit über Berlin hinaus Ansehen genoss. Grenander baute die Gebäude entlang der Neuen Bahnhofstraße noch einmal grundlegend um und entwickelte für sie eine repräsentative Fassade, deren Hauptakzent die Verwaltung bildete.
Fernsprechamt 1 Der ausgedehnte Gebäudekomplex wurde als siebengeschossige Blockrandbebauung um vier Innenhöfe angelegt. Mit seinen rund 8000 Beschäftigten beherbergte er das zu jener Zeit größte Fernamt Europas. Im EG wurde die zentrale Kabelführung und -Verteiung untergebracht, im 1. 0G die Verwaltungsräume und eine Kantine. ln den darüberliegenden Geschossen befinden sich die Betriebssäle. Bei der Gestaltung der mit Klinkern verkleideten Fassade wurden expressionistische Stilelemente verwandt; in der Mitte der Straßenfront erhebt sich das risalitartige, überhöhte Treppenhaus, das durch schmale Fensterbänder vertikal betont wird. Über dessen Fensterbändern thront eine Plastik des Reichsadlers. Seitlich an den Treppenhausblock schließen sich zwei symmetrische Gebäude-flügel mit sechs Fensterachsen an. Diese werden vom 1. bis zum 3. 0G durch Blenden zusammengefasst. Das 4. und 5. sowie das 6. 0G sind staffelweise zurückgesetzt und werden durch schmale Ziegelrippen senkrecht gegliedert. Das Gebäude wurde im Lauf der Jahrzehnte in seinem lnnern mehrfach umgebaut und an die veränderten Bedürfnisse angepasst. 1985-1989 errichtete die Architekten-gemeinschaft Bas-Senge, Puhan- Schulz, Heinrich und Schreiber den benachbarten Neubau der Zentralen Vermittlungsstelle.
ABOAG- Betriebshof Die Arena Berlin ist ein multifunktionelles Veranstaltungsgelände im Berliner Ortsteil Alt-Treptow. Das Gelände mit der Adresse Eichenstraße 4 befindet sich am Flutgraben gegenüber dem Osthafen. Die große Halle, ein ehemaliger ABOAG- Betriebshof. Die große Halle wurde 1927 als Betriebshof der Allgemeinen Berliner Omnibus AG (ABOAG) nach Plänen von Franz Ahrens errichtet und war damals eine der größten freitragenden Hallen Europas. 1928 ging die ABOAG in den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) auf. 1993 gab die BVG den Standort auf, der seit 1995 für kulturelle Zwecke genutzt wird. 2000 wurde die Halle umfassend saniert. In den folgenden Jahren wurden weitere Räume in der Umgebung mit einbezogen und z. B. das Badeschiff eingerichtet. Seit 2007 residiert im ehemaligen Kesselhaus der Technoclub Arena Club.
Borsigturm Der Borsigturm ist ein Hochhaus auf dem Firmengelände der Borsigwerke in Berlin-Tegel, das je nach Definition als erstes Hochhaus Berlins gilt. Die beengten Platzverhältnisse auf dem Werksgelände sollen den Anstoß zum Turmbau gegeben haben. Errichtet wurde das Gebäude in den Jahren 1922 bis 1924 nach Plänen des Architekten Eugen Schmohl, der wenig später auch das Ullsteinhaus in Tempelhof baute. Der Turm ist 65 Meter hoch und steht auf einer Grundfläche von 20 m × 16 m. Er entstand als Stahlskelettbau, dessen Fassaden aus Backstein gemauert sind. Die Fassade wird durch vortretende Gesimsbänder strukturiert, die jeweils drei Etagen zusammenfassen. Neun der Etagen wurden als Büroräume der Verwaltung genutzt, In der zehnten und elften Etage war ein Wasserbehälter zur Versorgung des Werksgeländes installiert, der Borsigturm diente also anfänglich auch als Wasserturm. Das Gebäude wurde schnell zum Wahrzeichen der Borsigwerke. Der Baustil ist dem Backsteinexpressionismus zuzuordnen.
Bank und Wohnhaus erbaut 1927/28 in der Baumschulenstraße 92 von den Architekten Friedrich Brinkmann; Oüomar Melzenbach. Die Räume der Bank befanden sich nur im EG. Heute sind dort Läden untergebracht. Alle drei Obergeschosse enthalten Wohnungen mit Loggien in den beiden äußeren Achsen und sehr großen dreiteiligen Kreuzstockfenstern in den mittleren Achsen. Fast die gesamte Wandfläche ist mit Dekor überzogen. Seine Muster gehören zum Repertoire des Art deco: Zickzackbänder in der Brüstungszone des 3. OG, darin zwei Medaillons mit Symbolen des Handels, aber auch Palmettenmotive und Zickzacklinien, große Vasen in Kelchblütenform und schließlich auf dem Dach sechs Dreiecksgauben. ln der Mitte des vertieften Eingangs ist auf einem in gleicher Weise dekorierten Postament die von Walter Kreußel geschaffene Statue eines Hermes, der aus seinem Füllhorn Münzen ausschüttet, aufgestellt worden. Die Fassaden sind glatt verputzt und an den Ecken mit angeputzten Quadern verstärkt.
LANDESPOSTDIREKTION erbaut 1922 in der Levetzow Straße 40 vom Oberpostbaurat Willy Hoffmann. Das Gebäude ist eine Vier-flügelanlage, in deren Mitte ein Verbindungstrakt mit einem Saalbau liegt. Alle Bauteile sind flach gedeckt und leuchtend weiß verputzt. Es gibt nach Süden zwei Annexe, von denen der niedrigere an der Dernburgstraße mit einem gedrungenen, polygonalen Turm abschließt. Die Prägnanz der langgestreckten Hauptfassade tritt durch die rotbraunen Terrakottaformsteine hervor, mit denen das Hauptgesims, die Fenstereinfassungen, die Eingänge, und die Säulenstärke erreichenden Gebäudekanten verkleidet sind. Durch den Kontrast mit den hellen Wandflächen wird eine eindrucksvolle graphische Wirkung erzielt. Architektonisch interessant ist das fünfge-schossige Haupttreppenhaus an der Dernburgstraße mit seinen achtzehn Meter hohen, mit Fliesen verkleideten Pfeilern, die kreisförmig angeordnet sind.
OSRAMWERKE erbaut 1936 in der Oudenarder Straße 18 in Berlin von den Architekten Richart Schirop Die Fabrikgebäude ordnen sich in das umliegende Wohngebiet ein, indem sie Straßenflucht und Traufhöhe der Mietshäuser aufnehmen. An der Oudenarder Straße, Groninger Straße und Liebenwalder Straße bilden sie einen geschlossenen Blockrand. Die fünfgeschossigen Fabrikbauten der Jahr-hundertwende, entworfen von Hermann Enders, besitzen einen einfachen, auf die Produktion ausgerichteten Aufbau. Die Stahlskelett-konstruktion erlaubte den Bau stützenarmer Fabrikationssäle mit großen Fenstern. Durch die Backsteinverkleidung schuf der Architekt ein einheitliches und ansprechendes Äußeres. Weitere beteiligte Architekten waren Richard Schirop (Gebäude 32, 1910 fertiggestellt) sowie der Regierungsbaumeister Waldemar Pattri (1920 und 1937). Zwischen 1912 und 1914 ließ Bergmann zusätzlich ein von Schirop entworfenes Verwaltungs- und Laborgebäude errichten (Gebäude 31).
TURBINENHALLE erbaut 1939 in der Huttenstraße 12–16 in Berlin vom Architekten Jacob Schallenberger und Paul Schmidt. Der ursprüngliche Baukörper war 25,6 m + 12,5 m breit, 25 m hoch und 123 m lang. Im Jahr 1939 wurde die Halle nach Plänen von Jacob Schallenberger und Paul Schmidt in Richtung Norden verlängert. Der gesamte Bau wurde auf seine Funktion zum Bau von Großturbinen hin gestaltet.
SCHERK-HAUS Das Gebäude wurde zwischen 1926 und 1927 als zeittypischer roter Klinkerbau errichtet. Architekt war der Hamburger Fritz Höger. Jedoch wurde nur ein kleiner Teil (etwa ein Viertel) der von Höger geplanten Anlage ausgeführt. Die ursprüngliche Planung Högers sah eine starke Gliederung der Baukörper vor, durch die ein kubischer Gesamteindruck erreicht werden sollte. Der tatsächlich ausgeführte Bauzustand zeigt sich streng symmetrisch. Zwei vorspringende Trakte umschließen einen verglasten Mittelbau. Dunkelrote Klinker mit auffälligem Zackenmuster bekrönten zur Bauzeit das oberste Geschoss und zogen sich als diagonales Raster über die Gebäudeflächen hin. Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg wurde jedoch auf diese Ziermuster verzichtet, wodurch der Gesamteindruck des Gebäudes beeinträchtigt ist.
ST.- MARTINS-KIRCHE (Berlin-Kaulsdorf) erbaut 1929 in der Giesestraße 47 in Berlin vom Architekten Josef Bachem und Heinrich Horvatin. Die Architekten entwarfen einen klaren ornamentloser Baukörper in Anlehnung an romanische Basiliken. Aus unverputzten Klinkersteinen entstand zwischen dem 7. Juli 1929 (Grundsteinlegung) und dem 3. August 1930 (Kirchenweihe) ein rechteckiges, 20 Meter langes, Langhaus mit quergestelltem blockhaftem Turm, der von einem schmalen Fensterschlitz vertikal geteilt wird. Die vertikale Teilung der Mauer symbolisiert, wie der Heilige Martin seinen Mantel mit einem Bettler teilte. Vier Reihen runde Fenster neben dem Längsschlitz schmücken den Turmgiebel und lassen das Tageslicht in das Treppenhaus. Die obersten beiden Fenster sind die Schallöffnungen für das Geläut und mit besonderem Gitterschmuck versehen. Die vertikale Fensterreihe endet in einer vorkragenden Konsole, die das modern gestaltete bronzene Kreuz trägt.
GARTENSTADT WILMERSDORF ab 1927 in Berlin, gestaltet wurde es durch die Künstler selbst Die Künstlerkolonie Berlin ist eine Wohnsiedlung im Süden des Berliner Ortsteils Wilmersdorf in südöstlicher Fortsetzung des Rheingauviertels an der Grenze zu den Ortsteilen Friedenau und Steglitz. Sie wird begrenzt durch den Südwestkorso, die Laubenheimer Straße, die Kreuznacher Straße und den Steinrückweg. Das Zentrum der Künstlerkolonie bildet der Ludwig-Barnay-Platz. Die Siedlung wurde von den damaligen Interessen-vertretungen der Künstler und Schriftsteller ab 1927 errichtet. Die Wohnblocks der Künstlerkolonie entstanden im Rahmen des städte- planerischen Konzepts der „Gartenstadt“, das schon vor dem Ersten Weltkrieg entstanden und von 1911 bis 1915 um den Rüdesheimer Platz herum realisiert worden war. Dieses Siedlungskonzept stellte mit dem Verzicht der Hofbebauung eine bewusste Alternative zu den „Mietskasernen“ dar. Die drei Wohnblocks der Künstlerkolonie wurden von den Architekten Ernst und Günther Paulus entworfen. Ein vierter Wohnblock vom Steinrückweg zum Breitenbachplatz war zwar ab 1931 geplant, der Bau wurde aber vom nationalsozialistischen Regime unterbunden. Im Zentrum der Wohnanlage wurde ein großer Platz (Ludwig-Barnay-Platz; ehemals: Laubenheimer Platz) als Kommunikationszentrum vorgesehen. Auch die Gestaltung der Block-Innenbereiche sollte die Begegnung der Bewohner erleichtern und fördern.
MUTTER-KIND-BRUNNEN erbaut 1933 in der Rauenthaler Straße in Berlin vom Bildhauer Hasemann, Arminius Die Grundform des Mutter-Kind-Brunnens ist ein irregulär geformter, gestufter Muschelkalkpfeiler mit den für den Expressionismus typischen kristallinen Formen. Der Pfeiler ist mit vollplastischen Figuren und Reliefs bestückt. Die bekrönende Figur auf dem Pfeiler ist die Namensgeberin: eine auf einem niedrigen Block sitzende weibliche Aktfigur mit kurzen Haaren. Sie kniet auf ihrem linken Bein, das rechte Bein ist etwas angewinkelt, mit beiden Händen hält sie das auf ihrem Schoß spielende Kind. Vom Betrachter aus gesehen links unter ihr steht auf einem Absatz eine Schwangere, die den Blick nach oben richtet und mit beiden Händen ein um die Hüften geschwungenes Tuch vor ihrem Bauch festhält. Seitlich darunter befindet sich ein Relief mit drei Aktfiguren im Profil: Eine Kuppelszene mit zwei Frauen und einem Mann. Darunter befindet sich ein bronzener Wasserausfluss mit einem Drachenkopf über einem Auffangbecken. Auf einem Absatz unterhalb der „Schwangeren“ steht der „Geizige“, ein bärtiger Mann, der sich über die Schulter blickend in seinen Geldbeutel greift und diesen an sich presst. Die Figuren, die an der linken Seite des Sockels platziert sind, sind allesamt männlich. Ein lauschender (oder vielleicht tauber) Greis steht auf einer Konsole, die mit einem Fries verziert ist, aus denen im Hochrelief e zwei Gruppen bärtiger Männer ausgearbeitet worden ist. Ihre Tätigkeit oder die Beziehung in der sie zueinander stehen, sind aufgrund des Verwitterungsgrades des Steins schwer zu erkennen. Zwei scheinen miteinander zu ringen, die Gruppe an der Vorderseite könnte Würfel spielen. Eine jugendliche männliche Aktfigur auf dem Absatz links vom Hauptpfeiler hält in seiner Linken eine Schale, in die er aus einem Schlauch Wein (?) füllt, vielleicht ist ein Säufer gemeint. Ein weiteres wichtiges Element der Gestaltung ist ein flacher Brunnenausfluss, der bei Betrieb Wasser an der Vorderseite über eine pultförmige Schräge nach unten fließen lässt. Der Gesamtaufbau steht auf einem niedrigen Muschelkalk-fundament (Susanne Kähler).
ST. AUGUSTINUS erbaut 1927 in der Dänenstraße 17/18 in Berlin vom Architekten Josef Bachem und Heinrich Horvatin. Gemeinsam mit Heinrich Horvatin wurde der erste Entwurf von Bachem, der rechts und links der Kirche ein symmetrisch angebautes Pfarrhaus vorsah, noch einmal überarbeitet. Da beide Architekten Anhänger des am Dessauer Bauhaus orientierten modernen Baustils waren, entstand ein Gebäude in klaren Formen und sparsam eingesetztem Schmuck, das dem Spätexpressionismus zugeordnet wird.Eingangsbereich der Kirche Der etwas zurückgesetzte Eingangsbereich wird von zwei Spitzbogen-Portalen überwölbt, über deren Scheitelpunkte Terrakottafiguren angebracht sind, die die Schutzheiligen St. Monica und St. Augustinus darstellen. Bibelaussprüche umrahmen die von außen sichtbaren Kirchenportale. Rechts und links der kleinen Vorhalle befinden sich Treppentürme mit schmalen gegliederten Fenstern, in der Mitte erhebt sich der Kirchturm. In etwa zehn Metern Höhe unterbricht eine große mit Klinkern gestaltete Fensterrosette die glatte gerahmte Blendwand.Die gesamte straßenseitige Fassade der Kirche ist mit rotbunten Klinker-steinen verblendet; das (nun) nur einseitig angeschlossene fünfgeschossige Pfarrhaus nimmt die Formen und die Klinker im Sockelbereich und im ersten Geschoss auf, darüber wurde es mit grauem Edelputz verkleidet und war so vermutlich preisgünstiger als ursprünglich gedacht.
UMSPANNWERK HUMBOLDT erbaut 1924-1926 in der Kopenhagener Str. in Berlin vom Architekten Hans Heinrich Müller+Felix Thümen. Das Umspannwerk mutet in der Fassadengliederung überaus schlicht an. Ornamentierung fußt grundsätzlich auf der Formgestalt und den Maßen des Klinker-steins, kommt aber nur spärlich für Gesimse, für die Unterteilung der Fensterbahnen oder für Horizontalbögen bei den tief und ohne Gesimse eingeschnittenen Fensteröffnungen oder Türen zum Einsatz. Auffälliges Gestal- tungselement ist das vorkragende Kranz-gesims, das im Zahnschnitt ausgeführt ist. Die sehr schmalen, ein- bis dreibahnigen Fenster setzten deutlich vertikale Akzente; im Fall der Türme und „Querhauses“ vermessen sie fast die gesamte Gebäudehöhe und lassen gotische Fensterbahnen assoziieren. Der Zaun zur Sonnenburger Straße, der wie einige Geländer des Werks aus schmalem Rundstahl gefertigt ist, wirkt am Gebäude sehr filigran und verzichtet auf jedes Ornament.
ZWIETUSCHWERK erbaut 1924-1926 am Salzufer 6 in Berlin vom Architekten Hans Hertlein. Die wichtigste Rolle spielte aber die Firma Siemens, die 1883 Teile des Firmengeländes der Firma Freud erwarb und dort rasch expandierte. 1902 entstand dort ein Gebäude für die Apparatefabrik E. Zwietusch, die ab 1914 Siemens eingegliedert und 1927 endgültig übernommen wurde und als Siemens-Zwietusch weiterexistierte.I
Heizkraftwerk Klingenberg erbaut 1925-27 in der Köpenicker Chaussee 42 in Berlin vom Architekten Walter Klingenberg+Werner Issel.Das Heizkraftwerk Klingenberg ist ein Heizkraftwerk (HKW) im Berliner Ortsteil Rummelsburg, das mehr als 300.000 Haushalte mit Strom und Wärme versorgt. Während die denkmalgeschützte Hülle des 1925–1926 als Kraftwerk Klingenberg von der Berliner Städtische Elektrizitätswerke Akt.-Ges. (Bewag) errichteten thermischen Kraftwerks weitgehend originalgetreu erhalten ist, wurden die technischen Komponenten ab den 1970er Jahren komplett ersetzt.
Funkhaus Nalepastraße erbaut 1956- in der Nalepastraße in Berlin vom Architekten Franz Ehrlich. Das Funkhaus Nalepastraße ist ein zum Teil denkmalgeschützter Gebäudekomplex im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick, Ortsteil Oberschöneweide. Von 1956 bis 1990 hatte der Rundfunk der DDR hier seinen Sitz. Seit deren Abwicklung heißt der Komplex Funkhaus Berlin.
REICHSSCHULDENVERWALTUNG erbaut 1919–1924 in der Alte Jakobstraße 117–120 in Berlin vom Architekten German Bestelmeyer Das sechsgeschossige Gebäude ist an der spitzwinkligen Ecke Oranienstraße/ Alte Jakobsstraße abgerundet. Die Straßenfassaden sind mit Klinkern verblendet, die Fassaden an den vier Innenhöfen sind verputzt. Die Gliederung der Straßenfassaden erfolgt durch in der Tiefe einmal abgestufte Pfeilervorlagen, die vom schmalen Sockel aus Muschelkalk unter dem Erdgeschoss bis zum Hauptgesims über dem 4. Obergeschoss durchlaufen. Die hochrechteckigen Fenster dieser fünf Geschosse wirken gleich groß und sind gleichartig durch Flügel und Sprossen in sechzehn hochrechteckige Felder unterteilt. Die Brüstungsfelder des 2., des 3. und des 4. Obergeschosses sind gleichartig mit ornamental reliefierten Terrakotta-Elementen geschmückt, die sich farblich kaum vom Klinker abheben. In die Brüstungsfelder des ersten Obergeschosses ragen die spitzen Dreiecke der Fensterverdachungen des Erdgeschosses hinein, wobei die „Giebelfelder“ mit Terrakotta-Rosetten bestückt sind. Davon abweichend sind die ebenfalls vom Sockel bis zum Hauptgesims reichenden einachsigen Risalite gestaltet, die die überlangen Fassaden an der Oranienstraße und an der Alten Jakobstraße gliedern und rhythmiisieren. Hier hat jedes Fenster eine Verdachung wie im Erdgeschoss und wird von Skulpturen-Paaren aus Terrakotta flankiert: Maria und Caritas sowie allegorische Plastiken, die für Handel (Hermeskopf), Ackerbau (Ährenbündel), Schifffahrt (Segelschiff) und Wissenschaft (Eule) stehen und an Koren erinnern sollen. Der Terrakotta-Bauschmuck wurde nach Modellen der Bildhauer Hugo Lederer und Albert Kraemer (1889–1953) ausgeführt. Die „schier endlose Fassade des Komplexes“[1] führte dazu, dass das Gebäude in der Be- völkerung mit einem „liegenden Wolkenkratzer“ verglichen wurde. IG-METALL-HAUS erbaut 1930 in der  Alten Jakobstraße 149 in Berlin vom Architekten Erich Mendelsohn und R. W. Reichel. Der Grundstein zum heutigen IG-Metall-Haus wurde am 21. Juli 1929 gelegt. Die Architekten waren Erich Mendelsohn und R. W. Reichel, wobei das Gebäude in erster Linie von Mendelsohn geprägt wurde. Fertiggestellt wurde das Gebäude trotz der seinerzeit aufkommenden Weltwirtschaftskrise und einem Streik der Bauarbeiter ein Jahr später im August 1930.Die Grundstücksform bedingte einen dreieckigen Grundriss des Gebäudes. Der Kopfbau an der Spitze des Gebäudes überragt die beiden langgestreckten Seitentrakte, die im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet sind. Der Kopfbau ist konkav geformt und weist expressive Elemente auf. Zwischen den beiden Bürotrakten liegt ein zweige-schossiger Verbindungsbau. Ein besonderes Charakteristikum des Gebäudes sind die zahlreichen, auf den Bauherrn  verweisenden Messingelemente im Inneren des Gebäudes. VERBANDSHAUS DER DEUTSCHEN BUCHDRUCKER erbaut 1924 in der Dudenstraße 10 in Berlin vom Architekten Max Taut (1884-1967) war wie sein Bruder Bruno Mitglied im "Kreis der Zehn", ein Zusammenschluß von so angesehenen Architekten wie Mies van der Rohe, Walter Gropius und Erich Mendelsohn. Alle waren Vertreter der „Neuen Sachlichkeit". Franz Hoffmann (1884-1951) arbeitete mit beiden Brüdern Taut zusammen und war bei vielen ihrer Projekte der kongeniale Bauleiter, Organisator und Aquisiteur.Rudolf Belling (1886–1972) war 1918 Mitbegründer der Künstlervereinigung "Novembergruppe", die für ein grundlegend neues Verhältnis zwischen  Künstler, Staat und Gesellschaft eintrat. Er galt wie Max Taut als Meister der Neuen Sachlichkeit und zählte in der Weimarer Republik international zu den renomiertesten deutschen Bildhauern. Die plastische Ausgestaltung im Verbandshaus der Buchdrucker – das in die Wand eingelassene Buchdruckerwappen, ein Trinkbrunnen vor dem Sitzungssaal, und die Büste von Richard Härtel, einem der Verbandsgründer – war sein Werk. Von den Nazis als „entartet" gebrandmarkt, wurden fast alle seiner Arbeiten zerstört, auch die im Buchdruckerhaus. Lediglich die Büste Richard Härtels konnte, im Haus versteckt, vor den Nazis gerettet werden. POSTAMT SW 11 erbaut 1915–1921 in der Möckernstraße 135–141 in Berlin vom Archi-tekten Kurt Kuhlow Das ehemaligen Postamt 11 befindet sich Möckernstraße135–146/ Halleschen Straße 10–14. Ein viergeschos-sigen, roter Klinkerbau wurde 1933 bis 1934 von Kurt Kuhlow errichtet. Von 1935 bis 1937 erweiterte der gleiche Architekt in Zusam-menarbeit mit Georg Werner um einem fünfgeschossigen Bau, der mit Travertin-platten verkleidet und durch mehrere Pfeiler gegliedert ist. Eine Ecke dieses Bauteils ist abgerundet und führt die Gliederung durch die Pfeiler weiter. LUDWIG LÖWE HÖFE erbaut 1908-1910 in der Hutten-straße in Berlin vom Architekten Alfred Grenander.   Ein Neubau für die Hauptverwaltung des Unternehmens mit Ausstellungsräumen entstand 1908–1910 nach Entwurf des Berliner Architekten Alfred Grenander in Berlin-Moabit, Huttenstraße 17–19. Grenander entwarf auch den 1914–1916 etwas weiter westlich errichteten Neubau für die Fräs- und Bohrmaschinenfabrik, Wiebestraße 42–45 / Hutten-straße 45–48, der heute als „Ludwig-Loewe-Höfe“ bekannt ist. Beide Gebäude stehen unter Denkmalschutz. AEG TURBINEMFABRIK  erbaut 1939 in der Huttenstraße  in Berlin. Die Turbinenhalle wurde 1908–1909 mit Behrens als leitendem Architekten und Bauingenieur Karl Bernhard auf dem Eckgrundstück Huttenstraße 12–16 / Berlichingenstraße errichtet. Der ursprüngliche Baukörper war 25,6 m + 12,5 m breit, 25 m hoch und 123 m lang. Im Jahr 1939 wurde die Halle nach Plänen von Jacob Schallenberger und Paul Schmidt in Richtung Norden verlängert. Der gesamte Bau wurde auf seine Funktion zum Bau von Großturbinen hin gestaltet. Die bereits bestehenden Berliner AEG-Fabriken wie die Werke Acker- und Brunnenstraße waren im Stil des Historismus gebaut und meist als „zinnenbewehrte Stadtburgen“ bekannt, in denen die aufstrebende Elektrotechnik unter einem altbackenen Mantel versteckt wurde. Mit der Vorgabe, im großen Stil einen eindrucksvollen und kultivierten Bau zu entwerfen, schuf Peter Behrens eine neue Industriearchitektur, die sich nicht mehr hinter historisierenden Fassaden versteckte. BAHNHOF BERLIN-PANKOW erbaut 1880 in der Berliner Straße 16 in Berlin vom Architekten Karl Cornelius, Ernst Schwartz und Lücking.Zunächst erfolgten Güter- und Personenverkehr entlang der Station Pankow- Schönhausen auf einem gemein-samen Gleispaar. Ab 1912 wurden eigene Vorort-Gleise nach Bernau für den Person-ennahverkehr gebaut. Auf ihnen findet heute der S-Bahnverkehr statt. Im Zusam-menhang mit dem Bau dieser Gleise erhielten die Architekten Carl Cornelius und Ernst Schwartz den Auftrag, ein neues Empfangsgebäude an der Nordseite zu errichten.  VERWALTUNGSBAU & WOHNHAUS  1926-1927 in der  Florapromenade 4 in Berlin vom Architekten Klante, Rudolf und 	Wutzky, Max.  Das Bauwerk ist ein typischer Vertreter aus die-ser Epoche mit Elementen des Backsteinexpressio-nismus, das eingebaut zwischen Wohnhäusern steht. Die Fassade ist mit verschrienen Baumate-rialien harmonisch gestaltet.
Martin-Luther-Gedächtniskirche Im September 1933 begannen die Bauarbeiten. Der Kirchenbau wurde unter dem Zeichen der Arbeitsbeschaffung bei der noch immer hohen Arbeitslosigkeit gestartet. Am 22. Oktober 1933 wurde der Grundstein gelegt. Steinberg stand hinter der Weltanschauung der neuen Machthaber und brachte die Elemente der Zeit bei der Gestaltung des Innenraums ein. Am 22. Dezember 1935 wurde die Martin-Luther-Gedächtniskirche eingeweiht. Gemauerte Pfeiler tragen Kirchenschiff, Apsis und Turm. Eine Eisenkonstruktion bildet das Dach. Der Kirchturm war auf über 50 Meter geplant. Wegen der Nähe zum Flughafen Tempelhof wurde dieses Maß auf 49,20 Meter reduziert, die sonst vorgeschriebenen Warnleuchten konnten entfallen. Eine 6,60 Meter hohe Glockenstube nahm vier Bronzeglocken auf. Die Fassade wird aus großformatigen Terrakottaplatten gebildet, die während des Aufbaus übereinandergestellt und mit Mauerwerk hinterfüllt wurden; eine Praxis, die etwa seit Mitte der 1990er Jahre zu massiven konstruktionsbedingten Schäden führt.
 WERKZEUGMASCHINENFABRIK CARL HANS & WREDE erbaut 1914-18 in der Oslower Straße 16 in Berlin vom Architekt Georg Heyer. Die seitliche Einfahrt führt zum vorderen Fabrikhof, der von einem fünfstöckigen Fabrikgebäude begrenzt wird. Dessen Fassade zeichnet sich durch eine strenge vertikale Ordnung aus. Die Wandpfeiler zwischen den weit geöffneten Fensterachsen sind mit weißen glasierten Klinkern verkleidet. Auf die industrielle Nutzung deuten die Reliefs der Brüstungsflächen, die, der traditionellen Ikonographie folgend, Handwerksgeräte und Maschinen abbilden, zum Beispiel Zahnräder mit Transmissionsketten oder Amboss, Zange und Hammer. Carl Hasse & Wrede lieferte Werkzeugmaschinen und Drehbänke für die Herstellung von Munition. Im Ersten Weltkrieg wurde die Fabrikation beträchtlich ausgeweitet. Der kriegswichtige Betrieb ließ an das erste Fabrikgebäude 1914-16 einen Seitenflügel anbauen. Der hintere Fabrikhof wird von einem zweistöckigen Nebengebäude und einer 1915-18 erbauten Lagerhalle umschlossen. Über den Hallenraum, eingefasst von doppelten Lagergeschossen, spannt sich eine beeindruckende Stahlkonstruktion. Das dreiseitig gebrochene Dach ist vollständig verglast. Für Carl Hasse & Wrede wurde 1940-41 in Berlin-Marzahn eine riesige Maschinen- und Munitionsfabrik errichtet. UMSPANNWERK CHRISTIANIA erbaut 1928 in der Oslower Straße 16 in Berlin vom Architekt Haans Heinrich Müller.  An der Ecke Osloer Straße 16-17 und Prinzenallee 71 fällt ein mar-kantes Gebäude aus dunkelroten Klinkern auf. Das Abspannwerk Christiania, das aus einem turm-artigen Eckbau und einem westlich anschlies-senden Büro- und Wohngebäude besteht, wurde 1928-29 errichtet, um die Stromverteilung in der Großstadt zu verbessern. Der Eckturm besteht  aus gotisierenden Bündelpfeilern, die ohne Sockel über dem Boden aufwachsen, und schmalen, außerordentlich hohen Fensterbahnen, die mit einem Spitzbogen in das vorkragende Kranzge-sims einschneiden. Der straffe, steile Aufbau, der an gotische Maßwerkfenster erinnert, lässt gebün-delte Energie erahnen. Auf sechs Geschossen waren Transformatoren und Sammelschienen angeordnet. Beachtung verdient das dreieckige Treppenhaus, das noch das alte, elegant geschwungene Geländer besitzt. Für das Netzbüro der BEWAG erbaute Hans Müller ein kubisches, sachlich und einfach gestaltetes Gebäude, das sich mit nur vier Geschossen dem höheren Eckturm unterordnet. BRAUEREI GROTERJAN erbaut 1928/29 in der  Prinzenallee 75–79 in Berlin vom Architekten Bruno Buch. Das fünfgeschossige Verwaltungs-gebäude an der Prinzenallee ist mit gelben und dunkelbraunen Klinkern verblendet. Das vierte Obergeschoß und das Dachgeschoß sind durch ein breites Gurtgesims voneinander abgesetzt. Links der großen Tordurchfahrt erinnert eine große runde Metallplakette mit der Inschrift: „Groterjan. Malzbierbrauerei Groterjan & Co. Aktiengesellschaft“ an die industrielle Vergangenheit dieses Gebäudes. Mitte der 50er Jahre gingen trotz Modernisierung der Anlagen die Umsätze zurück. Malzbier war nicht mehr so gefragt. Am 1. 9. 1961 übernahm die Schultheiss-Brauerei AG die Groterjan-Brauerei.
ELLINGTON HOTEL BERLIN Entworfen wurde das unter dem Namen „Haus Nürnberg“, „Femina- oder Tauentzien-Palast“ bekannte Gebäude, das von 1928 bis 1931 unter dem Eindruck der bahnbrechenden Bauten des Berliner Architekten Erich Mendelsohn entstand, von einem damals sehr erfolgreichen Architekten-Team - Richard Bielenberg und Josef Moser. Sie gestalteten eine der längsten, auffälligsten und vielleicht auch eine der schönsten Fassaden Berlins: Über dem durchgehenden Ladengeschoss belichten langgestreckte Fensterbänder die vier Obergeschosse. Die Wandflächen sind mit noblem Travertin verkleidet, gerahmt werden sie durch schmale Bänder aus dunklem Backstein unter- und oberhalb der stark profilierten Fenster. Gegliedert wird die 185 Meter lange Fassade durch Treppenhaustürme und Erker. Die Hauseingänge und Schaufenster der Ladenfront sind in Messing gefasst – auch das trägt zum vornehmen Äußeren dieses Geschäftshauses bei.
LENZHAUS Es gehört zu einer der Architekturikonen des frühen 20. Jahrhunderts. Die streng vertikalenLinien an der Kalksteinfassade mit den Doppelpfeilern, die vom Erdgeschoss bis zum flachen Dach verlaufen, erinnern an den Art-déco-Stil amerikanischer Hochhäuser der 1920er Jahre. Der Architekt Heinrich Straumer steigerte die vertikale Anmutung noch durch die Verlängerung der Eckstrebe und betonte sie zusätzlich durch eine männliche Bronzefigur auf einem Sandsteinsockel.
MARTIN LUTHER HAUS erbaut 1920 in der Pradelstraße 11 in Berlin vom Architekten. Das Bau-werk ist ein typischer Vertreter aus dieser Epoche mit Elementen desBackstein-expressionismus, das eingebaut zwischen Wohn-häusern steht und selbst außer dem Gemeindesaal im ersten Stock weitere Wohnungen  enthält. Der Saal selbst ist auf Grund von Kriegsschäden weitestgehend schmucklos. Nur im Vorraum finden sich noch  3 Fenster mit alten Glasmalereien. KINO BABYLON UND WOHNANLAGE Hans Poelzig entwarf 1927 bis 1929 im Auftrag des Bauherren Alfred Schrobsdorff (1861–1940) am Bülowplatz (heute: Rosa-Luxemburg-Platz) acht Blöcke für eine Blockrandbebauung des Platzes. Die fertiggestellten Blöcke enthielten 170 Wohnungen und 80 Läden. Der Block, in dem sich das Babylon befindet, hat die Form eines rechtwinkligen Dreiecks, wobei Hirtenstraße und Kleine Alexanderstraße die Katheten bilden, während die Weydingerstraße den Block als Hypotenuse begrenzt. Der Grundriss des Blocks ist an der eigentlich spitzwinkligen Weydinger Ecke Hirtenstraße mit einer Facette versehen, sodass das Gebäude eine kurze Fassade zur Rosa-Luxemburg-Straße hat. Hier befindet sich mit der Adresse Rosa-Luxemburg-Straße 30 der Eingang zum Kino. Der Block des Babylon ist nach Kriegszerstörungen das einzig vollständig erhaltene Ensemble aus dem Gesamtentwurf von Poelzig. GESUNDHEITSHAUS erbaut 1926 in der Grunow Straße 8 in Berlin vom Architekten Eilert Franzen. Mit dem Entwurf wurde der Architekt Eilert Franzen beauftragt. Der Bau-stil ist auch ein Spiegel des Zeitgeistes. Zwischen den beiden Weltkriegen entwickelte sich der Expressionismus. In diesem Stil ist auch das Gesundheitshaus gebaut worden. Im Innern wurden farbige Kacheln in kontrastreichen Kompo-sitionen genutzt. Außerdem sind die Flure, Wartehallen und Treppen-häuser mit plastischen Ornamenten verziert. Hinzu kommen Brunnen und verzierte Uhren. KNAPPSCHAFTSGEBÄUDE  ursprünglich 1912 von Erwin  Barth angelegte Anlage wurde  1929/30 im Zuge der Errichtung des Knappschafts-Berufsge-nossenschaftshauses grund- legend verändert. In seiner  heutigen Form befindet sich  der Platz an der Kuno Fischer- Straße 8, hinter dem seinerzeit  erbauten Verwaltungsgebäude.  Der nach dem Entwurf des  Architekten Arnold Hartmann  entstandene Klinkerbau mit  expressionistischen Elementen  ist als Baudenkmal unter Schutz  gestellt. BETRIEBSHOF MÜLLERSTRASSE erbaut 1927 in der Müllerstr. vom Architekten Jean Krämer, Gerhard Mensch, Richard Bau-roth.Das Markenzeichen der Straßenbahn-stadt bilden die beiden jeweils 32 Meter hohen Torbauten an der Müllerstraße. In ihnen befinden sich neben Wohnungen auch die Verwaltung des Hofs und weitere Diensträume. Im Erdgeschoss der Türme öffnen sich an die Gotik angelehnte Parabelbögen aus gemauerten roten Klinkern. Deren Schlusssteine leiten auf die prismatisch gefaltete Turmwand über. Die Fenster sind von violettem Klinker umrahmt. Über dem sechsten Geschoss befinden sich die beiden Wasserbehälter, die durch die gegenläufige Mauerfaltung und die ebenfalls aus violettem Klinker bestehende Wandverkleidung hervorgehoben werden. Die zwischen den dreieckigen Fenstern  gelegenen Mauerfalten gehen im oberen Bereich in zweiflügelige Fenster über, die ihren Abschluss unter einem ockerfarbenen Gesims finden.