DIE UNBEKANNTE MODERNE
LAUBUSCH Kolonie und Verwaltungsgebäude Laubusch , Am Markt 1 bis 8, erbaut 1918–1923 am Am Markt 1 bis 8. Sachgesamtheit Kolonie Laubusch als erhaltene Gartenstadtsiedlung, sie umfasst die Bebauung an der Südstraße, der Oststraße (mit Ausnahme der südlich liegenden Garagen), der Nordstraße, der Weststraße, der Mittelstraße, der Parkstraße, der Hauptstraße im Bereich der Kolonie (Nr. 1–13), der Schulstraße und Am Markt. Weitgehend in ihrer Struktur der Anlage authentisch erhaltene Gartenstadtsiedlung, zum größten Teil in den Jahren 1918–1923 für die Ilse Bergbau AG nach Plänen des Architekten Ewald Kleffel errichtet, COTTBUS DIESELKRAFTWERK Das Dieselkraftwerk wurde als Umspannwerk und Spitzenlastkraftwerk 1927 gebaut und ging am 1. April 1928 in  Betrieb. Konzipiert wurde die Anlage von Werner Issel (Berlin), der im Laufe seiner Schaffenszeit über 60 Kraftwerke entworfen hat, von  denen einige exemplarisch für die Kraftwerksarchitektur der 1920er Jahre stehen, wie das Berliner Kraftwerk Klingenberg (Entwurf  gemeinsam mit Walter Klingenberg). Die elektrische Ausrüstung stammte von der AEG.
Kath. Kirche St. Marien Friedenskönigin und Pfarrhaus In den Jahren 1934/1935 wurde der doppeltürmige Klinkerbau in der Adolph- Kolping- Straße ausgeführt, wobei die Entwürfe für das Gebäude vom Breslauer Diözesanbaurat Anton Mokroß stammen und die Cottbuser Firma Pabel die Bauleitung übernahm. Die Kirche ist 40 m lang und 20 m breit, und der Innenraum mit dem 18 m hohen Haupt- schiff und den niedrigeren Nebenschiffen gibt 1200 Personen Platz.
KAUFHAUS SCHOCKEN Im Jahre 1926 wurde das um 1770 erbaute Giebelhaus am Schloßkirchplatz 5 erweitert und das Kaufhaus Schocken eröffnet. Das Gebäude war ein viergeschossiger Eisenbeton-Skelettbau mit vertikal zweifach gebrochener Fassade, die hori- zontal durch Fensterbänder strukturiert waren.
RATHAUS COTTBUS 1934 begann der Bau des Neuen Rathauses am Neumarkt. Dem roten Backsteinbau mussten zahlreiche Häuser zwischen dem Neumarkt, der Marktstraße, der Berliner Straße und der Mauer- straße weichen. Auch das Geburtshaus des Cottbuser Malers Carl Blechen, an das heute noch ein Schild am Neuen Rathaus erinnert, und das Städtische Museum wurden abgerissen. 1937 wurde das Gebäude fertiggestellt und der bisherige Marktplatz seitdem als Altmarkt bezeichnet.
ALTER LOKOMOTIVSCHUPPEN In den Jahren 1940–1943 in Klinkermauerwerk errichteter Halbrundlokschuppen mit 30 Gleisen und einer Drehscheibe (26 m). Das Dach ist freitragend, mit Balkenbindern in Ingenieur-Holzbauweise. Bis 1968 ausschließlich für Dampflok- Unterhaltung
WOHNKOMPLEX Hierbei handelt es sich um zwei Gebäudekomplexe der 1930er Jahre, die mit der Längsseite an der Dresdener Straße stehen. Die Gebäude sind traufständig und besitzen sowohl Walm- als auch Satteldächer mit Kehlen. In der Dresdener Straße 53, die an den viergeschossigen Verbindungsbau grenzt, ist das Treppenhaus mittels einer Schleppgaube hervorgehoben. Die anderen Treppen- häuser sind optisch durch etagenversetzte Fenster hervorgehoben, und in der obersten Etage existiert ein Querfenster. Die übrigen Fenster der Gebäude sind zweiflügelige Rechteckfenster. Der Grundriss der Gebäudekomplexe setzt sich aus einer L- und einer U-Form zusammen. Die Eingänge besitzen einfache Holztüren und sind zum Teil mit Betonplatten überdacht. Der Gebäudeteil in der Hermann- Löns-Straße 14 und 15 ist leicht versetzt gebaut. Das bedeutet, die Hausnummer 14 steht etwas weiter hinten als die Hausnummer 15. Der Komplex Dresdener Straße 52–57, Hermann-Löns-Straße 14–15 und Gallinchener Straße 11–12 ist momentan im bauzeitlichen, unsanierten Zustand, wohingegen die Pendants Dresdener Straße 22–30 und Hermann-Löns-Straße 16 saniert wurden. Hier gibt es über jeden Eingang eine Überdachung aus Beton, und auf dem Dach der Hermann-Löns-Straße 16 wurde eine Solaranlage installiert. Jeder Komplex verfügt über Grünanlagen auf der Hofseite. Im Jahr 2007 wurde mit der Sanierung der Gebäudeteile Dresdener Straße 22–30 und Hermann-Löns-Straße 16 begonnen; sie dauerte etwa ein Jahr. Diese Objekte werden als Schülerwohnungen für den Olympiastütz- punkt Cottbus hergerichtet.
WOHNANLAGEN Der Wohnkomplex wurde ab 1926 etappenweise errichtet und ist geprägt von einer spätexpressionistischen Gestal- tungsform. In diesem Wohnkomplex sind verschiedene Bauformen verwendet worden. Die dreigeschossigen Gebäude besitzen Sattel- dächer mit Walmdachgauben und Satteldächer mit Giebeldreiecken im Treppenbereich. Bei allen Gebäuden handelt es sich um Putzbau- ten. Das Erdgeschoss ist oft durch ein Gurtgesims optisch von den anderen Etagen getrennt. Das Erdgeschoss eines der Gebäude ist in  regelmäßigen Abständen gebändert. Es gibt auch Gebäude mit Dreieckserkern, leicht vortretenden Erkern oder über Eck gelegenen,  leicht hervortretenden Erkern. An diesen Erkern sind teilweise Putzmotive aufgetragen worden, wie z. B. ein kleines Segelboot oder eine  Frau mit zwei Kindern. Eine andere Fassadengestaltung wird im Bereich des Treppenhauses sichtbar. Dort gibt es eine dreistufige Rah- mung der Fenster des ersten und zweiten Geschosses, die ein dekoratives Fries aufweist. Die Gebäude wurden saniert und der Putz  farblich gestaltet sowie die Rahmungen bzw. Putzmotive farblich hervorgehoben. Die Gebäude in der Drebkauer Straße 20/21 sind  dreigeschossige Wohnhäuser. Im Erdgeschoss befinden sich Ladenflächen. Es handelt sich bei der Nr. 20 um einen Putzbau, bei dem  das Erdgeschoss in Klinkerbauweise errichtet wurde. Der Eingangsbereich des einen Gebäudes ist an der rechten Frontseite zu finden,  und das Treppenhaus ist risalitartig ausgebildet. Das Gebäude in der Drebkauer Straße 21 wurde 1924 errichtet. Das Gebäude ist das  Endgebäude einer Reihenbebauung. An der rechten Seite der Front befindet sich im ersten und zweiten Obergeschoss ein Erker. Dieser  ist durch eine parallele gleichmäßige Bänderung akzentuiert. Das Erdgeschoss ist bei beiden Bauwerken von den andern Etagen abge- grenzt. Dies wurde durch eine Rollschichtbänderung bzw. einfache Putzbänderung bewerkstelligt. Die Bauwerke besitzen ein Satteldach  (Nr. 20) bzw. ein Walmdach (Nr. 21) mit Giebelgauben und sind traufständig. FEUERWEHRHAUPTWACHE MIT WOHNHAUS Am 19. Februar 1929 beschloss der Magistrat den Bau einer neuen Feuerwache mit  einem Kostenaufwand von 280.000 Mark an der ehemaligen Turnstraße (heute Ewald-Haase-Straße). Am 1. März 1929 gaben die Stadt- verordneten die Genehmigung zum Bau. Die Fassadenverkleidung ist verziert mit Buntklinker. STRASSENBAHNDEPOT MIT GLEISANLAGEN UND EINFRIEDUNG Am 13. Juni 1927 wurde im Zuge der Straßenbahnlinienverlän- gerung vom Südfriedhof nach Madlow das Straßenbahndepot Madlow eröffnet. In dieses Backsteingebäude führen zwei Gleise von der  Madlower Hauptstraße aus durch zwei große stählerne Tore. In der Dachgaube der Stirnseite befand sich damals eine Uhr.  Das Gebäu- de ist zweigeschossig, wobei das Erdgeschoss auf Grund seiner Funktion sehr hoch ausfällt. Ein Sohlbankgesims trennt die beiden Eta- gen. Die Nordseite wird durch fünf große Rundbogenfenster im Erdgeschoss beherrscht. Ein Treppenhausrisalit in Form eines Turmes  akzentuiert die Südseite, an der es einen kleinen eingeschossigen Anbau gibt. Jede Seite des Gebäudes trägt eine unterschiedliche An- zahl an Walmgauben. BAUHAUSSCHULE 1929 ent- stand das bis dahin modernste  Schulgebäude der Stadt im Bau- hausstil nach Entwürfen des Stadt- baurates Hellmuth Schröder, die  Volksschule (Bauhausschule). Die  Schule in Stahlskelettbauweise  wurde als Doppelschule (Trennung  von Jungen und Mädchen) mit  zwei Turnhallen, großer und klei- ner Aula, Fachkabinetten, Küche,  Waschküche, Essenraum und  Hortzimmer für die Ganztagsbe- treuung errichtet. Der U-förmige  Gebäudekomplex ist hofseitig  durch quaderförmige Baukörper unterschiedlicher Höhe gegliedert und enthält zwei Dachterrassen für den Unterricht im Freien. Der  Schmuck des Baues bestand in der weißgefugten Klinkerfassade im Zusammenspiel mit der Fassaden- und Fenstergestaltung. Die  Wandflächen sind durch bündig liegende Fenstergruppen verschiedener Formate gegliedert. Die Einweihung der VII. Gemeindeschule  (Bismarckschule) erfolgte am 12. Mai 1930, die Bezeichnung „Bauhausschule“ setzte sich in den 1960er Jahren durch. TUCHFABRIKn „WESTERKAMP“ MIT HAUPTGEBÄUDE Auf dem Grundstück Parzellenstraße 27/28 erbaute Wilhelm Westerkamp Jr.  um 1926 eine elektrisch betriebene Tuchfabrik. Diese Fabrik wurde in einem Stück mit sämtlichen Hallen und Gebäuden traditionell um  einen Hof errichtet. Das Fabrikgebäude besteht aus einer viergeschossigen Halle mit zwei pfeilerartigen Erschließungstürmen, wobei in  einen davon ein Aufzug integriert ist. Hier wurden weiße Putzflächen gegen gelbe verklinkerte Lisenen gesetzt und die Flächen zeitgemäß  gestaltet.