DIE UNBEKANNTE MODERNE
Kath. Kirche St. Marien Friedenskönigin und Pfarrhaus In den Jahren 1934/1935 wurde der doppeltürmige Klinkerbau in der Adolph-
Kolping- Straße ausgeführt, wobei die Entwürfe für das Gebäude vom Breslauer Diözesanbaurat Anton Mokroß stammen und die
Cottbuser Firma Pabel die Bauleitung übernahm. Die Kirche ist 40 m lang und 20 m breit, und der Innenraum mit dem 18 m hohen Haupt-
schiff und den niedrigeren Nebenschiffen gibt 1200 Personen Platz.
KAUFHAUS SCHOCKEN Im Jahre 1926 wurde das um 1770 erbaute Giebelhaus am Schloßkirchplatz 5 erweitert und das Kaufhaus
Schocken eröffnet. Das Gebäude war ein viergeschossiger Eisenbeton-Skelettbau mit vertikal zweifach gebrochener Fassade, die hori-
zontal durch Fensterbänder strukturiert waren.
RATHAUS COTTBUS
1934 begann der Bau des Neuen
Rathauses am Neumarkt. Dem
roten Backsteinbau mussten
zahlreiche Häuser zwischen dem
Neumarkt, der Marktstraße, der
Berliner Straße und der Mauer-
straße weichen. Auch das
Geburtshaus des Cottbuser Malers
Carl Blechen, an das heute noch
ein Schild am Neuen Rathaus
erinnert, und das Städtische
Museum wurden abgerissen. 1937
wurde das Gebäude fertiggestellt
und der bisherige Marktplatz
seitdem als Altmarkt bezeichnet.
ALTER LOKOMOTIVSCHUPPEN In den Jahren 1940–1943 in Klinkermauerwerk errichteter Halbrundlokschuppen mit 30 Gleisen und
einer Drehscheibe (26 m). Das Dach ist freitragend, mit Balkenbindern in Ingenieur-Holzbauweise. Bis 1968 ausschließlich für Dampflok-
Unterhaltung
WOHNKOMPLEX Hierbei handelt es sich um zwei Gebäudekomplexe der 1930er Jahre, die mit der Längsseite an der Dresdener Straße
stehen. Die Gebäude sind traufständig und besitzen sowohl Walm- als auch Satteldächer mit Kehlen. In der Dresdener Straße 53, die an
den viergeschossigen Verbindungsbau grenzt, ist das Treppenhaus mittels einer Schleppgaube hervorgehoben. Die anderen Treppen-
häuser sind optisch durch etagenversetzte Fenster hervorgehoben, und in der obersten Etage existiert ein Querfenster. Die übrigen
Fenster der Gebäude sind zweiflügelige Rechteckfenster. Der Grundriss der Gebäudekomplexe setzt sich aus einer L- und einer U-Form
zusammen. Die Eingänge besitzen einfache Holztüren und sind zum Teil mit Betonplatten überdacht. Der Gebäudeteil in der Hermann-
Löns-Straße 14 und 15 ist leicht versetzt gebaut. Das bedeutet, die Hausnummer 14 steht etwas weiter hinten als die Hausnummer 15.
Der Komplex Dresdener Straße 52–57, Hermann-Löns-Straße 14–15 und Gallinchener Straße 11–12 ist momentan im bauzeitlichen,
unsanierten Zustand, wohingegen die Pendants Dresdener Straße 22–30 und Hermann-Löns-Straße 16 saniert wurden. Hier gibt es über
jeden Eingang eine Überdachung aus Beton, und auf dem Dach der Hermann-Löns-Straße 16 wurde eine Solaranlage installiert. Jeder
Komplex verfügt über Grünanlagen auf der Hofseite. Im Jahr 2007 wurde mit der Sanierung der Gebäudeteile Dresdener Straße 22–30
und Hermann-Löns-Straße 16 begonnen; sie dauerte etwa ein Jahr. Diese Objekte werden als Schülerwohnungen für den Olympiastütz-
punkt Cottbus hergerichtet.